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o.Univ.Prof.Dr. Elisabeth von Samsonow
Wintersemester 2014
Vorlesung Anthropologie der Kunst I

 

LOGIK DER EMPFINDUNG
Über Materie orakeln

 

17. Oktober 2014      9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr
24. Oktober 2014      9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr
14. November 2014  9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr
21. November 2014  9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr
12. Dezember 2014  9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr (Prüfungstermin)

Hörsaal M20

 

Wie ist das mit der Empfindung, was kann sie leisten, was ist sie wert, wozu dient sie? Der philosophische Sensualismus mit seinen zahllosen Nebenlinien ist wieder gefragt, wenn beispielsweise eine Künstlerin wie Marina Abramovic in der Serpentine Gallery die Besucher umarmt und versucht, diese im Jetzt zu verankern. Die Vorlesung führt ein in die radikalen Positionen des neuzeitlichen Sensualismus der Romantik und der Aufklärung (vor allem in George Berkeley: esse est percipi – Sein heisst Wahrgenommenwerden, und Spinoza) und der Postmoderne (Logique du Sens, Gilles Deleuze - Die Aufteilung des Sinnlichen, Jacques Rancière) und diskutiert Intention, Politik und Wirkung der Empfindungslehren auf dem Hintergrund einer Rechtfertigung des Körpers und des Performativen, aber auch in der doppelten Perspektive einer Ästhetik als allgemeine Philosophie und einer neuen Ökologie, die von der Sympathie der Stoffe und der Dynamik der Materien spricht. Dabei werden die historischen Wellenbewegungen, die die Empfindungsthese fortwährend beschreibt – zwischen negativer und positiver Bewertung der Empfindung – nachgezeichnet, und es wird nach den Gründen für die angebliche „Weiblichkeit", um nicht zu sagen „Weibischkeit" der Empfindung (gegenüber der Stattlichkeit der Vernunft) gefahndet. Die Vorlesung peilt entlang der Lektüren einschlägiger Texte die Schärfung empfindungsgestützter Erkenntnismodelle an, also beispielsweise des „Orakels". Die Idee der Vorlesung besteht darin, den KünstlerInnen artikulierte Thesen zur komplexen Artikulation ihrer Empfindung an die Hand zu geben. In dieser Artikulation laufen schließlich eine zukünftige Kunst und eine zukünftige Ökologie auf dasselbe hinaus.
 

 

Audiomitschnitte

17. Oktober 2013

24. Oktober 2014

14. November 2014

21. November 2014