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Studio Elektra 03 ist dem Thema Geld gewidmet, über das man eigentlich nicht spricht, das aber heute in aller Munde ist. Elisabeth von Samsonow stellt die Frage, wie echt denn unser Geld wirklich ist, wie es sich bewährt, wenn es sich wiederum nur auf andere Währungen bezieht, also möglicherweise ein Phantasieprodukt der Zockerzentrale namens Börse ist.

Im Gespinst der gobalen Zeichenströme, die »Geld« darstellen sollen, kehrt sich das Verhältnis zwischen dem Wert produzierenden Menschen und dem Wertzeichen Geld zusehend um: das Leben ist nicht mehr geschenkt, sondern muss verdient werden, was gleichzeitig unmöglich ist, weil die ewige Individualschuld sich allmählich zur stattlichen Staatsschuld mausert.

Sieht es denn bei genauem Hinsehen nicht so aus, als wäre die aktuelle Seinsweise des Menschen definiert durch Sklaverei und Prostitution, insofern die Schuld abzuarbeiten ist, indem man sich zum Zwecke der Selbsterhaltung vermietet? Als wäre Leben nur so viel wert, wie es bezahlte Arbeitszeit oder Kaufkraft ist? Lässt sich endlich diese Kapitalisierung des Lebens beenden, das in Falschgeld umgemünzt, in Zeichen umgearbeitet wird, die nichts mehr bezeichnen?

Erstausstrahlung Studio Elektra #03 – Geld / Schuld – 123 Mrd. Euro: 8. Juli 2011