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Elisabeth von Samsonow

Künstlerin

* 31. Juli 1956 in Neubeuern, Oberbayern
Lebt und arbeitet in Wien und Hadres/NÖ

Link zur Website mit den künstlerischen Werken von Elisabeth von Samsonow: samsonow.net

Kunstanthropologin Elisabeth von Samsonow

Mitglied der GEDOK
Stiftungskuratoriumsmitglied der Emanuel und Sofie Fohn – Stipendienstiftung,
Redaktionsmitglied von RECHERCHE, Zeitschrift für Wissenschaft
Redaktionsmitglied von TUMULT Zeitung für Verkehrwissenschaft
Künstlerische Leiterin der Neubeurer Woche, Schloss Neubeuern
Philosophiesendung STUDIO ELEKTRA auf OKTO TV (ELEKTRA TV) (mit Matija Serdar)
Unterrichtet Kunstanthropologie an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Nach dem Studium der Philosophie, Katholischen Theologie und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Abschluss 1987 mit einer Arbeit über Johannes Kepler) lehrte sie 1987 Renaissance-Philosophie.

1991 zieht sie nach Wien und nimmt zum selben Thema eine Lehrtätigkeit an der Universität Wien, Institut für Philosophie, auf. Ihre frühe Forschung kreist um die eher unbeachtet gebliebenen Themen der Renaissance-Philosophie wie Astronomie, Kosmologie, Medizin, Magie. Mehrere Arbeiten und Übersetzungen befassen sich mit der Astronomie Johannes Keplers und der Mnemotechnik Giordano Brunos.

1996 wird sie Professorin für Sakrale Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Dieser Lehrstuhl wird im Zuge der Universitätsreform 2000 umgewidmet zum Lehrstuhl für Philosophische und Historische Anthropologie der Kunst.

2012/2013 lehrt sie als Gastprofessorin an der Fakultät Gestaltung, Bauhaus Universität Weimar. Neuere Arbeiten analysieren die Rolle des Mädchens in Abhebung zu einem platten Feminismus, der nur die blackbox "Frau" zu kennen scheint und damit eine Verkürzung komplexer kultureller, d.h. intergenerationeller Verhältnisse riskiert. In einem programmatischen Text "Anti-Elektra. Totemismus oder Schizogamie" (2007) unternimmt sie den Versuch, dem Anti-Ödipus von Deleuze/Guattari ein Komplement engegenzusetzen.

Seit 2009 arbeitet sie zu Egon Schiele auf der Grundlage ihrer Forschungen im Archiv des Wien Museums (Egon Schiele: Ich bin die Vielen 2010 und Egon Schiele: Sanctus Franciscus Hystericus 2012). Ihre Publikationen zu Egon Schiele sieht sie auf der Ebene von artistic research angesiedelt.


Themenfelder von Elisabeth von Samsonow:

Gedächtnis des Raumes, Automatismus, Medialität
Schwache Subjektivität: Traum, Trance, Hypnose, Suggestion, Imagination, Forschungen zum Ich-Zerfall in der Moderne
Kunst- und Wunschobjekte, Psychoanalyse, Pop-Kultur
Mädchentheorie, „Elektrakomplex", Geburtlichkeit, Forschungen zur Androgynie in Geschichte und Gegenwart, Feminismus, queer und transgender studies
Ritual-Performance-Habitus, Leiblichkeit der Kommunikation
Psychoanalyse und Literatur
Kunst, Literatur und Kultur des Fin de Siècle
Inter- und Transkulturalität in Religion, Architektur und Alltagskultur
Egon Schiele und die europäische Moderne

Während ihres Philosophie-Studiums an der Ludwig-Maximilians-Universität in München besucht sie häufig ihre Freunde an der Akademie der bildenden Künste München, die in den Klassen von Eduardo Paolozzi und Daniel Spoerri studieren.

Die erste eigene Ausstellung von Elisabeth von Samsonow findet 1985 in München in einem Abbruchhaus statt. 1987 erhält sie den Förderpreis des Bayerischen Kulturministeriums für ihre Debutausstellung „Vorstellungszauber" beim AK 68 Künstlergemeinschaft Wasserburg/Inn.

Von 1985-1988 erfindet und leitet sie als Direktorin den Kleinzirkus „Hieronimus" sowie die Malschule in Tittmoning an der Salzach. Sie sitzt einige Jahre als Stadträtin für Kultur, Umwelt und Soziales im Stadtrat der kleinen Salzachstadt und realisiert dort teilweise internationale Ausstellungsprojekte im öffentlichen Raum (Kunstplatz Tittmoning, Ponlach. Die Quellen der Stadt Tittmoning, Kunstgrenzbezirk Tittmoning/Ettenau).

Seit 1991 liegt der Schwerpunkt auf plastischen Arbeiten, wobei Elisabeth von Samsonow auch weiter malt, zeichnet, Objekte realisiert und performances entwickelt. Zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, Österreich, Frankreich. Seit 2007 öffentliche Aktionen und performances, techno-mediale Operationen mit Skulpturen („sprechende Statuen") als Simulation von Mädchen-Phantasien, Prozessionen („Mary Magdalene's Re-Immigration Office Jerusalem"), Animationen von Elektra, Aquina, Ariadne und einer Statue von Gerburg Treusch-Dieter (mit Gerda Schorsch als Performerin), 2011 Hippo Hypno Schizo Marriage im Freud Museum Berggasse Wien, seit 2011 Arbeit am SAMSONOW TRANSPLANT ORCHESTRA, einer umfangreichen Sound Installation aus klingenden hölzernen Plastiken (knöcherne Ohren), die Ideen von Ernst Florens Friedrich Chladni und Alfred A.Tomatis als Dekonstruktion des Wiener Fetischs „Orchester" aufnimmt (erstmals gezeigt im Theater im Künstlerhaus brut, Dezember 2012) und eine radikale ökologische Botschaft vermitteln soll.